Kohleportraits nach Fotovorlage
Kohlezeichnung - Vorstellung der Zeichenkohle
Im künstlerischen Segment ist die Zeichenkohle ein beliebtes Instrument, um eine klassische, schwarz-weiße Zeichnung anzufertigen. Das gepresste Holzkohlepulver eignet sich hervorragend, um besonders starke Kontraste zu erschaffen. Allerdings ist der Umgang mit diesem Zeichengerät nicht gerade einfach. Ein Kohleportrait erfordert viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit diesem sehr brüchigen, staubigen und stark verwischbaren Zeichenelement.
Mit Kohle lassen sich besonders große, dunkle Flächen darstellen. Die feinen Kohlepigmente bleiben gleichmäßig auf dem Papier haften. Bei größerem Druck auf das Zeichengerät werden selbst feinste Poren geschlossen, sodass eine intensive Schwärzung möglich ist. Die Kohlezeichnung wird oft mit der ähnlich anmutenden Bleistiftzeichnung verglichen.
Portraits in der Kohletechnik
UNTERSCHIED ZWISCHEN BLEISTIFT- UND KOHLEZEICHNUNG
Der Unterschied der beiden Zeicheninstrumente wird bereits im direkten, optischen Vergleich deutlich. Die Mine des Bleistiftes besteht im Gegensatz zur Zeichenkohle aus Grafit. Während selbst weichere Bleistifte durch eine (idealerweise) solide Holzfassung geschützt sind, ist Kohle von Natur aus sehr brüchig. Natürlich kann auch Zeichenkohle mit speziellen Halterungen stabilisiert werden. Dennoch ist und bleibt das Zeichenmaterial sehr spröde, was einen vorsichtigen Umgang erfordert. Wegen dieser Eigenschaft wird Zeichenkohle oft mit Schleifpapier scharf gehalten. Das Anspitzen mit einem gewöhnlichen Anspitzer ist aufgrund der instabilen Beschaffenheit des Materials sehr schwierig. Aus diesem Grund erreicht die Zeichenkohle schnell ihre Grenzen im Bereich der filigranen Ausarbeitung. Detailreiche Motive können auf kleineren Formaten wie z.B. DIN A4 oder gar DIN A5 nicht mehr präzise genug ausgearbeitet werden. Die Linienführung ist vergleichsweise nicht so fein wie bei der verwandten Bleistifttechnik. Wir raten deshalb grundsätzlich von Kohlezeichnungen mit übermäßig vielen einzelnen Elementen ab. Ein DIN A4-Kohleportrait ist deshalb z.B. nicht als Doppelportrait zu empfehlen.
Das Zeichnen mit Kohle erinnert prinzipiell an das Arbeiten mit sehr weichen Bleistiften. Dennoch haben Bleistifte im Gegensatz zur Kohle stets ihren charakteristischen Glanz, der in frühen Jahren zur Verwechselung mit dem Bleierz geführt und dem Bleistift seinen Namen gegeben hat. Durch diese grau-silberne Lichtreflektion der Blei- bzw. Grafitstifte ist von einer Kombination der beiden Zeichentechniken in der klassischen Portraitzeichnung grundsätzlich abzuraten.
Fazit:Bleistift und Kohle erzeugen optisch ähnliche Ergebnisse. Beide Techniken haben ihre Vor- und Nachteile. Rein qualitativ gibt es keine Unterschiede. Ein Kohleportrait ist damit pauschal nicht „hochwertiger“ als eine Bleistiftzeichnung und auch umgekehrt. Ganz grob gesagt gilt: Besonders dunkle oder gar schwarze Motive sind eher ein Fall für die Kohletechnik, während detaillierte, eher helle Motive mit dem Bleistift besser ausgearbeitet werden können. Sollten Sie sich für eine handgezeichnete, schwarz-weiße Grafik zu einer Fotografie entscheiden, so können wir Ihnen gerne eine individuelle Beratung zu Ihrem Wunschmotiv abgeben.
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Tierportrait in Kohletechnik
BEDEUTUNG DER WISCHTECHNIK BEI DER KOHLEZEICHNUNG
Zur Kohletechnik gehört stets auch das Verwischen des Holzkohlestaubes auf dem Zeichenpapier, während ein Bleistiftportrait nicht zwangsläufig Wischelemente integriert haben muss. Bei der Bleistifttechnik entscheidet der Künstler ob und wie stark er wischen will. Es ist ein Stilelement, das viele Künstler benutzen, jedoch wahrscheinlich genauso viele ablehnen, um die harte Strichführung des Zeichengerätes nicht zu vertuschen. Bei der Zeichenkohle ist das Wischen jedoch die einzige Möglichkeit, die Holzkohle gleichmäßig aufzutragen und dadurch feine Schattierungen und Graustufen zu realisieren. Je dichter der Kohlestaub, desto dunkler ist die zu bearbeitende Fläche.
Das Wischen kann mit vielfältigen Mitteln erzeugt werden. Einen eher unregelmäßig Wischverlauf erzeugt man mit den eigenen Fingern. Vom eigenhändigen Wischen ist deshalb besonders bei größeren Flächen abzuraten. Papiertücher sind als Alternative in jedem Haushalt vorhanden. Professionelle Künstler benutzen hierfür spezielle Pappwischer, die sogenannten Estompen. Industriell gefertigte Estompen gibt es in vielen unterschiedlichen Größen, sodass sowohl große Flächen, wie auch kleinere, mit Kohle ausgearbeitete Details verwischt werden können.